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Digitale Souveränität

Datum Donnerstag, 18. November 2021
Uhrzeit 14:15 - 16:15
Ort
ZOOM Software
Track eCampus/Digitale Verwaltung

Vorträge:

Auf dem Weg zu Digitaler Souveränität durch hochschulübergreifende IT-Governance in Bayern

In Bayern wurde in Kooperation der bayerischen Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Kunst- und Musikhochschulen (im Folgenden "Hochschulen") die IT-Strategie der bayerischen Hochschulen in einem umfassenden Prozess erstellt. Eine finale Version soll Ende 2021 beschlossen werden. Neben 12 priorisierten Handlungsfeldern zur Stärkung der IT und Digitalisierung stehen Maßnahmen zur Weiterentwicklung der IT-Governance im Fokus der Strategie.

In Bayern gibt es bereits gut etablierte hochschultypspezifische CIO- und RZ-Leiter-Runden, welche die Grundlage der Weiterentwicklung der IT-Governance zu einem hochschulübergreifenden Digitalverbund der bayerischen Hochschulen bilden. Neben der Beratung und Koordination von gemeinsamen Maßnahmen in Bayern, werden auch hochschultypübergreifende IT-Services (HITS) eingeführt. Durch die kooperative Bündelung von Kompetenzen können landesweite Synergien geschaffen werden und die Stärkung der Digitalen Souveränität gemeinschaftlich beschritten werden.

Wir beschreiben im Vortrag unterschiedliche Schritte zur Stärkung der Digitalen Souveränität und gehen als Beispiel auf die gemeinsame IT-Beschaffung ein.

Vortragende: Dr. Armin Gerl, Prof. Dr. Harald Kosch

"Digitale Souveränität fördern" am Beispiel des ZKI Community-Projekts zu BigBlueButton

Der ZKI-Arbeitskreis Strategie und Organisation hat die Auswirkungen der Pandemie auf die IT- und Medienzentren deutscher Hochschulen durch vielfältige Umfragen begleitet. Die sehr zeitnahe Bereitstellung der Auswertungen hat die Einrichtungen mit grundlegenden Daten zur Einordnung der Veränderungen versorgt und bei der systematischen Adressierung der größten Herausforderungen durch Good Practices unterstützt. Das Urteil "Schrems II" des EuGH hat in diesem Zusammenhang zu weiteren Aktivitäten geführt. So wurden IT-Dienstportfolios der Hochschulen hinsichtlich ihrer digitalen Souveränität überprüft, erweitert bzw. auch teilweise umgestaltet. Besonders stark von diesem Urteil betroffen waren die verbreiteten Anbieter von Videokonferenzlösungen für die Lehre an Hochschulen und auch Schulen. Aufgrund der hohen Skalierungsanforderungen stellte dieser Bereich die Hochschulen vor besonders große Herausforderungen für die Gestaltung von rechtssicheren Angeboten und Alternativen. Der Vortrag gibt einen Einblick in die Umfrageergebnisse und daraus abgeleitete Aktivitäten des Arbeitskreises Strategie und Organisation für die IT- und Medienzentren deutscher Hochschulen. Ein Beispiel ist dabei die Unterstützung des Aufbaus einer Hochschul-Community zum Open-Source-Videokonferenzsystem BigBlueButton. Für die Hochschulen erforderliche Funktionen konnten durch Crowdfunding in der Entwicklung wesentlich beschleunigt werden. Der verstärkte Austausch in den funktionalen und technischen Gruppen zu BBB hat dabei wesentlich dazu beigetragen, diese Plattform als breiter akzeptierte Alternative zu etablieren und die Digitale Souveränität in diesem Bereich zu stärken.

Vortragende: Malte Dreyer

Digitalisierung gemeinsam gestalten: Zwei Perspektiven

Die HAW Hamburg ist mit rund 17.000 Studierenden, die in 37 Bachelor- und 36 Masterstudiengängen praxisnah und kompetenzorientiert studieren, die viertgrößte Hochschule für angewandte Wissenschaften Deutschlands. Als Bildungsinstitution setzt sich die HAW Hamburg wissenschaftlich mit den Chancen und Risiken der Digitalisierung auseinander. Die HAW Hamburg versteht es als ihren Auftrag, ihre Studierenden für eine digitalisierte Lebens- und Arbeitswelt zu befähigen.
Das Gestalten einer solchen digitalisierten Lebens- und Arbeitswelt benötigt eine wissenschaftsbasierte Professionalität der Studierenden und Angebote zur Förderung digitaler und nicht-digitaler, fachlicher und überfachlicher Kompetenzen. Ein souveräner Umgang mit digitalen Medien ist dabei selbstverständlich. Die HAW Hamburg möchte reflektiert auf diese Anforderungen reagieren und Studierende dazu befähigen, innovative Lösungen für neuartige Herausforderungen zu entwickeln.
Im Dialog möchten die Vortragenden gemeinsam reflektieren, wo uns dies in Studium und Lehre bereits gelungen ist und in welchen Bereichen wir uns noch weiterentwickeln möchten und müssen.

Vortragende: Nina Rofler, Prof. Dr. Olga Burkova

Wie man Pfade durch den Digitalisierungsdschungel erschließt – ein Praxisbericht

Hochschulen stehen vor zahlreichen und umfassenden Herausforderungen im Kontext der Digitalisierung von Prozessen, bedingt durch gesetzliche Vorgaben, Innovationsdruck, steigende Erwartungshaltungen von Stakeholdern, Veränderungen von Personalstrukturen und vieles mehr. Die Ressourcen der Hochschulen diesem gewaltigen Wandel zu begegnen sind aber begrenzt und Zuständigkeiten sowie Verantwortlichkeiten oft nicht klar definiert. Auch deshalb besteht die Gefahr des Verzettelns und der fehlenden Systematik bei der Bewältigung der anstehenden Aufgaben. Umso wichtiger ist es daher, die Digitalisierungsthemen klar zu benennen und innerhalb einer Organisation transparent zu machen und mit der aktiven Schaffung der erforderlichen Rahmenbedingungen die erforderliche Souveränität für diese Themen zu erlangen. Die Vortragenden zeigen am Beispiel der Universität Paderborn auf, wie es gelingen kann, den zuvor genannten Herausforderungen systematisch und erfolgreich zu begegnen.

Vortragende: Dr. Markus Toschläger, Dr. Simone Agethen

Beitragende:

Prof. Dr. Harald Kosch Kosch
Universität Passau
Dr. Armin Gerl Gerl
Universität Passau
Malte Dreyer Dreyer
Humboldt-Universität zu Berlin
Dr. Simone Agethen Agethen
Universität Paderborn